Aufstieg nach Frassieta |
Wohl keine Kamera wäre in der Lage, die unfassbar schönen Lichtspiele auf dem Weg nach Frassieta so aufzunehmen, wie sie mir beim steilen Aufstieg geschenkt werden. Die tief hängenden Wolken verstärken das milde Sonnenlicht, das die Wälder nach den Regengüssen der letzten Tage beinahe liebevoll wieder trocknet. Die Wege werden da noch etwas warten müssen - der harte Aufstieg über steile, schlammige Pfade und die beiden Nastro Azzuro von gestern bringen mich so ins Schwitzen, dass die Brille anläuft wie die Scheiben meines alten VW Käfer. "Ubi caritas...". Trotz des immer schwerer empfundenen Rucksacks packt mich dazu sportlicher Ehrgeiz und ich versuche zwei Wanderer einzuholen, die ich vor mir eher höre als sehe. Die relaxten Genusswanderer erinnern mich sehr an Robert und mich im Bayerwald in einer mediterranen Variante. Sie grüßen mich freundlich, als ich dampfend vorbeiziehe und widmen sich gleich wieder ihrem intensiven Gespräch. In diesem Moment spüre ich, wie Neid mich überfällt und mir die selbst gewählte Einsamkeit hart zusetzt. Ich bin noch vollkommen im Modus des Getriebenen, die beiden sind mir da wohl weit voraus.
Das Kircherl von Frassieta |
La Verna in der Ferne, Wildsauspur quer voraus |
perfekt markierte Wege im Casentino |
Das Geballer ringsherum begleitet mich ebenso wie dauerndes Gebimmel von den Glöckchen, die (wilde? freilaufende?) - Entschuldigung - Köter um den Hals tragen. Abgelenkt werde ich beim brutal steilen Anstieg auf den P. Montopoli von einer spannenden Bachdurchquerung; die von Kees empfohlenen Plastiktüten bis zum Knie leisten perfekte Dienste, so dass ich trocken "drüben" ankomme.
Verzauberter Wald kurz vor La Verna |
Keine Seele vor dem Eingang |
Gesichter im Fels |
Wenn ich mir da nur selbst klarer wäre.
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