"Der Weg ist das Ziel" - diese originelle Anmerkung schmückt meinen Reiseführer über den Franziskusweg. Die gestrige Nacht durchgegrübelt, wie geht´s weiter. Immer weiter im IT-Job, Vertrieb oder Technik? Bewerben, Outplacement in Anspruch nehmen? Dann die Erkenntnis - "Es geht so nicht weiter. Ich bin dankbar für dieses riesige Stopschild".
Seit Jahren träume ich schon von einer Pilgerreise nach Santiago. Den Jakobsweg zu gehen erschien mir als DIE Gelegenheit - zu entdecken, was Adam wirklich ausmacht, was mir wirklich entspricht. Und die Kraft zu finden, diesen Weg dann auch zu gehen.
Auf der Suche nach
Literatur entdeckte ich eine unbekannte Alternative: Von Florenz über
Assisi führt der Franziskusweg nach Rom. Auf den Spuren des Franz von
Assisi. Der Heilige, der Motiv und Zentrum vieler Taizé-Andachten in
meiner Pfarrei war. Nach einigen Stunden Recherche stand für mich fest:
Das ist es! Das Leben dieses Mystikers fasziniert mich seit langem, sein
radikaler Bruch mit dem Leben als reicher Prinzling, sein Bruch mit den
Eltern, seine Bestimmung, auf den Spuren von Jesus nach dem echten Leben
zu suchen.
Die Überraschung: Mein Entschluss, allein auf Pilgerreise zu gehen, diesen/m Weg nachzuspüren findet kaum positives Echo. Offenbar klingt sogar für Katholiken die Idee, den Wegen des Franz von Assisi nach Rom zu folgen, abwegig. Eine gute Übung für die ersten selbst bestimmten Schritte nach dem abhängigen Arbeitsleben.
Die nächsten Tage füllen sich mit den Vorbereitungen für die Reise. Doch wie beruhige ich meine Familie? Wie lerne ich in einer Woche italienisch? Und warum spüre ich immer noch keinen Schmerz, wo ist die Angst vor der Zukunft wegen meines Abschiedes von xXx-Software?
Lieber Adam,
AntwortenLöschendeinen Entschluss, dich auf diese Reise - vielleicht zu dir selbst - zu begeben, finde ich sehr mutig! Und, oh ja, ich kenne diese Hindernisse, die einem begegnen, wenn man es wagt, auf die innere Stimme zu hören.... Doch beginnt gerade hier meiner Meinung nach die wahre Authentizität. Wenn ich es riskiere, andere zu enttäuschen, um mir selbst treu zu bleiben. Wenn die ehrlichen und offenen Worte, die ich sage, eventuell für Menschen in meinem Umfeld schwer zu verkraften sind. Wenn ich, um mich nicht selber zu verraten, vielleicht sogar auch Vereinbarungen brechen muss...
Wie du siehst, beschäftigt mich dieses Thema auch persönlich viel.
Bin schon sehr gespannt auf deinen nächsten Beitrag hier.
LG Karuna
Lieber Adam,
AntwortenLöschenich denke es war für Dich die beste Entscheidung! Aufbrechen und los! Ich selber bin schon 3 mal in Santiago angekommen und plane für April 2017 den Franziskusweg von Florenz nach Rom zu bepilgern! Mich zieht auch ständig die Sehnsucht, von daher freue ich mich sehr auf diese neue Reise zurück zum Glück, zur Ruhe, zur Gelassenheit.
Buen Camino aus Leverkusen
Björn